Um kameradschaftlich, schießsportlichen Ehrgeiz zu üben und zu pflegen, um Geist und Herz, Aug und Hand in ruhigen Einklang zu bringen, gründete der damalige Dorfschullehrer Otto Holl im Jahr 1887 mit einer Handvoll Gleichgesinnter den Schützenverein Aletshausen.

 

Als erster Schützenmeister nahm Herr Lehrer Holl die Leitung des noch jungen Vereins, dem immer mehr Mitglieder beitraten, in den Händen, bis er dann einige Zeit später von seinem Lehrerkollegen Otto Gerblinger abgelöst wurde.

 

Ein ständiges Auf und Ab und häufiger Führungswechsel prägte das Geschehen, bis dann im Jahr 1904 wieder 8 neue Mitglieder der Schützengilde beitraten und deren Zahl wieder auf 17 anstieg. Auch kam die Geselligkeit nun wieder zu ihrem Recht, wie Faschingsschießen, Ball und Theaterspiele, Preis- und Sternschießen in wechselnder Folge.

 

Am 23. und 24. Juni 1907 wurde das 20-jährgie Gründungsfest, verbunden mit einem großen  Preisschießen bei dem auch ein Glückshafen ausgestellt war, gefeiert.

 

Einen besonderen Höhepunkt in unserer Vereinsgeschichte bildete dann das Jahr 1912 bei deren Generalversammlung am 09.11.1911 zunächst die bisherigen Schützenmeister Kiebler und Göppel in ihrem Amt bestätigt wurden, dann aber der Beschluss gefasst wurde, im darauffolgenden Jahr 1912 das 25-jährige Gründungsfest mit Weihe einer neuen Fahne und großem Preisschießen zu begehen. Wenig später wurde die Fahne von einer Münchner Firma zum Preis von DM 400,00 erworben.

 

Die Segnung der Fahne nahm der damalige Seelsorger Hochw. Herr Pfarrer Gebhard vor, welcher auch eine zu Herzen der Schützen gehende Ansprache hielt. Während der Weihebehandlung stand der Schützenverein Waltenhausen, zu welchem schon immer ein kameradschaftliches Verhältnis bestand, Pate.

 

Durch alle Wirren der folgenden Jahren hat sich der Verein und das Vereinsleben lebendig erhalten und zunehmende Aktivitäten entwickelt, bis am 2. August 1914 der damalige Weltkrieg ausbrach und somit das Leben im Verein bis nach dem Kriege ruhte.

 

Schon im Jahr 1919 besann sich der Verein seiner großen Tradition und die von Krieg und Gefangenschaft heimgekehrten Mitglieder gaben dem Vereinsleben neue Impulse. Auch das Vereinslokal wurde wegen Verkaufs der unteren Wirtschaft kurzzeitig gewechselt. Am 29. April 1923 standen die aletshausener Schützen Pate bei der Fahnenweihe in Breitenbrunn, bei welcher sich auch die Blaskapelle beteiligte.

 

Das 40-jährige Gründungsfest im Jahr 1927, verbunden mit einem großen Preisschießen, bildete wieder einen besonderen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte.

 

Erwähnenswert auch das Jahr 1935, in welchem ein Mitglied des Vereins, nämlich Morhard Franz aus Wasserberg, die deutsche Meisterschaft im Zimmerstutzenschießen erringen konnte.

 

Auch das Jahr 1936 war von Erfolg gekrönt, denn Otto Steinbach konnte beim Unterkreisschießen in Krumbach die erste Gaumeisterschaft erkämpfen.

 

Am 5. Dezember des Jahres 1937 feierte der Verein im kleinen Rahmen, das 50-jährige Gründungsfest, wobei besonders der in Burgau lebende Vereinsgründer, Herr Lehrer Holl eine besondere Würdigung erfuhr.

 

Der Beginn des 2. Weltkrieges schränkte das bisher rege Vereinsleben sehr stark ein. Die Mitgliederzahl schmolz aufgrund der vielen Einberufungen bis auf 5 Mann zusammen, bis schließlich 1940 die noch verbliebenen Mitglieder beschlossen, den Verein bis nach dem Krieg ruhen zu lassen.

 

Nach mehrjähriger Pause, bedingt durch Befehl der Besatzungsmacht, mussten sämtliche in Deutschland bestehnde Vereine aufgelöst werden, begannen im Jahr 1949 heimgekehrte ehemalige Mitglieder die Neunominierung des Schützenvereins. Bei der hierzu von Schreinermeister Hans Rampp einberufenen Versammlung traten 29 der Schützengilde verbundenen dem Verein bei. Bei der Wahl der Vorstandschaft ging der Vorgenannte als 1. und Schantini Engelbert als 2. Vorstand hervor, als Kassier wurde Rampp Leopold gewählt. Viel Idealismus war beim Wiederaufbau des Vereins notwendig.

 

In den Jahren 1957 bis 1960 wurden Schlai Herman und Thoma Xaver mit der Führung des Vereins betraut.

 

Eine Veranstaltung besonderer Art was das Gauschießen 1961 um deren Ausrichtung sich der Schützenverein Aletshausen beworben hatte. Bei dieser Großveranstaltung war neben organisatorischem Geschick der Verantwortlichen die Zusammenarbeit der übrigen Vereine und der gesamten Dorfbevölkerung nötig und war damit beste Gewähr für ein reibungsloses Gelingen. Große Verdienste erwarb sich dabei die amtierende Vorstandschaft, an der Spitze Albert Hermann, als 2. Vorstand Strobel Franz und Kassier Lochbrunner Franz.

 

Im Jahr 1963 wurde Merk Albert zum 1. Vorstand gewählt, den im Jahr 1970 Natterer Erich ablöste.

 

Durch Wegzug des Letzteren übernahm im Jahr 1973 Rampp Heribert die Leitung des Vereins, um sie dann 6 Jahre später an Kreibich Adolf weiterzugeben.

 

Dem neuen Vorstand war es vorbehalten, gemeinsam mit dem Sportverein Aletshausen ein neues Vereinsheim mit einer modernen Schießanlage zu errichten, da die alte Herberge in kleiner Weise auch den kleinsten Anforderungen ensprach. Dank der großen Einsatzfreudigkeit der Mitglieder beider Vereine und der Bevölkerung der Großgemeinde Aletshausen, durch das Entgegenkommen der Gemeinde, des Landkreises, des Bezirkes und des Bayer. Landessportverbandes, konnte dieses Gemeinschaftswerk vollendet werden. Dieses schöne und zweckmäßige Heim wird sicher auch für die Zukunft Treffpunkt für sportliche als auch gesellschaftliche Veranstaltungen sein.

 

Bei der Generalversammlung im Schützenheim am 14.12.1985 löste Josef Lutzenberger den bisherigen 1. Vorstand Kreibich Adolf, der 6 Jahre die Geschicke des Vereins leitete, ab.

 

Schon 3 Monate später rief der noch junge, aber tatkräftige Vorstand Josef Lutzenberger, unterstützt von seinem Vize, Sieber Franz, eine außerordentliche Generalversammlung ein, bei deren Verlauf die Ausrichtung des Gauschießens, verbunden mit der 100-Jahrfeier und Weihe der restaurierten Fahne beschlossen wurde.

 

Vom 02.05.1987 bis 17.05.1987 führte die Vorstandschaft das 34. Gauschießen des Gaues Krumbach durch. Die Festtage fanden vom 28.05. bis 31.05. statt. In diesem Zuge wurde die neu renovierte Fahne von Herrn Geistlichen Rat Frick in der Laurdgrotte feierlich wieder geweiht. Der mit 82 Fußgruppen, Festwangen und Musikkapellen stattgefundene Umzug viel buchstäblich ins Wasser. Der Umzug fand zwar statt, doch wurden die Teilnehmer durch den starken Regen sehr nass. Und so wurde auch die neue Tracht jedes einzelnen eingeweiht.

 

Beim Gauschießen tratten insgesamt 650 Schützen an den Schießstand. Der Gaukönig kam aus Bleichen mit Fritz Probst, die Gaudkönig stellte Ebershausen mit Anita Mayer und die Gaujungkönigin kam aus Burg mit Edith Kusterer.

 

1990 stellten die Aletshausen-Schützen den ersten Gauschützenkönig der Vereinsgeschichte. 1. Vorstand Josef Lutzenberger setzte sich mit einem 11,2 Teiler an die Spitze des Gaues Krumbachs.

 

1995 übernahm Georg Handfest die zweite Vorstandschaft vom ausscheideten Franz Sieber.

 

Die erste Gauschützenkönigin des Vereins stellten wir 1997 beim Gauschießen in Winzer mit Gabriele Schwegler.

 

1997 stand das 110-jährige Jubiläum an, da aber der Ortsteil Winzer mit den Schützenverein Winzer Fähnlein das Gauschießen durchführte, entschloss sich die Vorstandschaft nicht das 110-jährige zu feiern, sondern es wurde 1998 das 111-jährige mit einem Jubiläumsschießen gefeiert. Hierzu traten 504 Schützinnen und Schützen aus über 30 Vereine an den Schießstand. Die Jubiläumsscheibe gewann Karl-Heinz Busser aus Edelstetten mit einem 2,95 Teiler.

 

Im Jahr 2000 stellten die Schützen aus Aletshausen wieder einen Gauschützenkönig. Dies aber nur indirekt, da der aletshauser Schütze Josef Maisch für Winzer Fähnlein startete.

 

2005 wurde ein Bauausschuss unter den Vereinen der Gemeide gegründet, um den Umbau der Schule zu einem Gemeinde und Vereinshaus zu planen. Hierzu gehörten vom Schützenverein 1. Vorstand Josef Lutzenberger, 2. Vorstand Georg Handfest, Jugendleiter Johann Lutzenberger und Besitzer Max Rampp. In diesem Zuge wurde die Schule umgebaut und die Schützen erhielten einen Aufenthaltsraum und als Neubau eine neue Schiesshalle mit insgesamt 10 Schießbahnen. Am 13.01.2006 war die Grundsteinlegung des Bauausschusses und so wurde ein in knapp 3 Jahren Bauzeit und über 10.000 Stunden freiwilliger Arbeit ein schmuckes Gebäude für insgesamt 4 Vereine und die Gemeindeverwaltung geschaffen. Schlussendlich wurde am 25.09.2010 das Gemeinde und Vereinshaus von Pfarrer Raphaele De Blasi feierlich eingeweiht. Unter den Ehrengästen waren der Architekt Sepp Rampp, Gauvorstand Ludwig Kreuzer und Feuerwehrverband Robert Spiller. All die Gäste überbrachten die Glückwünsche zu einen gelungenen Schützenheim.

 

Am 11.03.2011 fand das Patenbitten und die Erneuerung der Patenschaft der Hubertusschützen aus Haupleltshofen statt. Hierzu empfing die Vorstandschaft der Schloßbergschützen Aletshausen die Abteilung aus ca. 25 Haupeltshofern und weiteren Gästen mit der Musikkapelle Aletshausen. Nach dem Vortrag des 2. Vorstands Gerhard Gossner, mit der Bitte um Übernahme der Patenschaft, übernahm Zeremonienmeister Georg Handfest das geschehen. So mussten die haupeltshofer Schützen 6 Aufgaben unter schmerzenden Knieen erfüllen, um die Patenschaft zu bekommen. So kam es dazu, dass am 30.04.2011 der Beistand der Patenschaft mit feierlicher Weihe des Standortes der Hubertschützen Haupeltshofen gefeiert wurde.

 

Das Jahr 2012 beschäftigt sich mit der Planung des 125-jährigen Jubiläums mit Einladungsschießen von 15 Vereinen der Nachbarorte. Die Aletshauser Schloßbergschützen hoffen und wünschen, die kommenden Festtage zu nützen, den Geist der Kameradschaft zu pflegen und weiter zu Festigen und allen Besuchern einen angenehmen Aufenthalt in unserer Gemeinde zu gewähren.

 

Seit der Generalversammlung im Jahr 2013 können die Schloßbergschützen Aletshausen nach langjähriger Führung von der "alten" Vorstandschaft, eine "neue" und junge Vorstandschaft vorzeigen. Mit Hilfe der "alten Vorstandschaft" und unter der Leitung von Martin Schwegler (1. Vorstand) und Gabi Schwegler (2. Vorstand) führen nun Nicole Fäustle (Kassiererin), Stefan Lutzenberger (Jugendleiter), Melanie Lutzenberger (Schriftführerin), Franziska Baur (Damenleiterin), Martin Fäßler (Beisitzer), Johann Lutzenberger (Beisitzer) und Christoph Manke (Beisitzer) den Verein voller Tatendrang fort.

 

Zum Schluss ist noch zu sagen, dass trotz der wechselvollen 125-jährigen Vereinsgeschichte der gute Geist der Gründungsjahre lebendig geblieben ist.